Als wir nach unserem Zusammenschluss am gestrigen Tag gemeinsam im 'Schlafenden Löwen' saßen, um Pläne zu schmieden, schritt eine Valrath auf uns zu, die sich uns mit dem Namen Jekserah vorstellte. Mit ihrem imposanten, scharlachfarbenen Mantel und dem ganzen Schmuck, mit dem sie behangen war, wirkte sie mächtig und sogar ein wenig einschüchternd. In ihrem Blick loderte etwas, was darauf schließen ließ, dass ihr Anliegen für sie sehr emotional behaftet war. Sie bat uns 10 Goldmünzen dafür, Unterlagen wiederzubeschaffen, die ihr von einem Dieb entwendet wurden. Wie dem Lodern in Ihrem Blick schon zu entnehmen war, spielte die Vorgehensweise dabei keine Rolle und wir würden falls nötig über Leichen gehen müssen. In unserer Lage war dieses Angebot von 10 Goldmünzen aber zu verlockend und da bei dem Erscheinungsbild von Jekserah davon auszugehen war, dass dies für sie nur ein geringer Verlust war, spekulierten wir darauf, zukünftig noch mehr Nutzen aus dieser Bekanntschaft ziehen zu können und stimmten zu.
Jekserah beschrieb uns den Dieb etwas genauer und mit der Beschreibung war klar, woher wir Informationen über den Aufenthaltsortes des Diebes bekommen würden. Er war einer von den Gestalten, denen man nach Anbruch der Dunkelheit nicht über den Weg laufen wollte, also suchten wir zu Beginn der Nacht die fiesen Gestalten in den Gassen von Gloomhaven auf und holten uns mit Gewalt die nötigen Informationen. Mit diesen Typen lässt sich einfach nicht anders verhandeln.
Wir erfuhren, dass der Dieb sich im 'Schwarzgrab' aufhalten soll und entschieden, erst am nächsten Tag zu diesem wirklich unschön klingenden Ort zu reisen.
Um für unseren Auftrag gerüstet zu sein, deckten wir uns in der Stadt mit nützlichen Gegenständen ein. Ich stattete mich mit einem kleinen Krafttrank und einen Mantel der Unsichtbarkeit aus, während Cassandra sich für einen kleinen Ausdauertrank und eine Lederrüstung entschied.
Damit waren unsere letzten Ersparnisse hoffentlich gewinnbringend investiert. Vielleicht hätten wir unser letztes Gold sonst noch einer Ratze gegeben, die uns aus einer dunklen Gasse zuwinkte und uns ein schleimiges Metallstück unter die Nase hielt, das für sie wertvoll zu sein schien. Ganz so wertlos wirkte es tatsächlich nicht, da es ein Schriftzug schmückte, der ein wichtiger Hinweis auf irgendeinen Schatz gewesen sein könnte. Vielleicht war es aber auch einfach nur Müll. Schließlich ist man von Ratzen allerlei Tricks gewohnt. Fakt war, dass wir es uns eh nicht hätten leisten können, also zogen wir einfach weiter.
Als die ersten Sonnenstrahlen durch das trüben Milchglasfenster unsere Gesichter trafen, machten wir uns auf den Weg unseren Auftrag zu erledigen. Wir verließen Gloomhaven durch das Neumarkt-Tor Richtung Totenhain. Dort trafen wir auf eine Karawane, welche einen recht schutzlosen Eindruck machte. Wir baten Ihnen an, sie solange unsere Wege die gleichen waren, zu eskortieren. Dies nahmen sie dankend an und entlohnten uns etwa zwei Stunde später, als wir uns trennten, mit einer handvoll Goldmünzen dafür.
Keine 30 Minuten straffen Marsches weiter, fanden wir den kleinen überwucherten Eingang in dem uns beschriebenen Hügel, welcher zu dem Versteck der Diebe führen soll. Eine modrige, enge Treppe führte uns von dort in die Dunkelheit hinab. Der Gestank nach Tod und Verfall stieg uns in die Nase, als wir einem schwachen Lichtschein am Ende der Treppe entgegen schlichen. Hohe Anforderungen schien dieses Banditenpack ja nicht zu haben. Beim Betreten des ersten Raumes stießen wir auf eine Gruppe von diesen Halsabschneidern. Auf den Größten von ihnen passte die Beschreibung des gesuchten Diebes. Doch ehe wir handeln konnten, flüchtete dieser zur gegenüberliegenden Tür, weiter in das Innere der Höhle. Die drei Übrigen sahen nicht so aus, als dass sie uns Willkommen heißen wollten, doch noch bevor diese auch nur einen Schritt mit ihren Säbeln auf uns zukommen konnten, verpasste ich jedem eine Ladung Feuerbälle.
Einer ging davon sofort zu Boden und die anderen sahen auch schon stark mitgenommen aus. Cassandra schlug sich auch nicht schlecht und bewies, dass sie mit Bogen und Messern umzugehen weiß. Trotzdem war es kein leichter Kampf und so rief ich Barlof, meinen treuen elementaren Diener zur Seite. Dieser ließ nicht nur in unseren Feinden sondern auch Cassandra einen Ausdruck der Überraschung zu Gesichte steigen. Nachdem wir unsere Widersacher zur Strecke gebracht hatten, verfolgten wir unser ursprüngliches Ziel - den von Jekserah beschriebenen Dieb.
Im anschließenden Gang erwarteten uns zwei Bogenschützen, die mit bereits gespannten Sehnen auf uns warteten.
Der Kampf nahm Cassandra trotz Lederrüstung ziemlich mit und so war ich diejenige, die sich in eine der beiden Fallen warf, welche uns den Weg zur einzigen Tür versperrten, in die unsere Zielperson hatte flüchten können. Als Cassandra die Tür mit ihren Dietrichen öffnete, erwartete uns dahinter der Grund, warum sich die Schurken wohl genau diesen Ort für Ihr Versteck ausgesucht hatten: Erweckte Skelette, die sich die hiesige Bande zu Nutzen machte. Ebenso fanden wir zwei weitere Schützinnen vor, welche die durch zwei Tische geschaffene Engstelle im Raum durch das gezielte Platzieren von Trittfallen zu einem tödlichen Durchgang machten.
Ein erbarmungsloser Kampf entfachte, als ich ein weiteres Mal zum Wohle unserer Gruppe eine der Fallen schmerzhaft auslöste um für Cassandra den Weg zu unseren Feinden frei zu machen. Ich konnte noch aus den Augenwinkeln erkennen, wie Cassandra von einer schartigen Axt in die Schulter getroffen wurde, bevor ich einen stechenden Schmerz in meinem rechten Oberschenkel spürte. Als ich an mir herunter blickte, erkannte ich einen Pfeilschaft, welcher sich tief in mein Bein gebohrt hatte. Meine Tunika begann sich um die Einschussstelle durch das hervorquellende Blut dunkel zu verfärben. Uns wurde klar, dass wir schon mit einem Bein im Jenseits standen, als die letzte Schützin ihr Leben aushauchte. Unsere Zielperson war leider nicht unter den Toten. Wir durchsuchten den Raum und fanden neben einer Notiz und einer Karte zu einer Schwefelmine westlich von Gloomhaven auch eine versteckte Falltür, welche noch Tiefer in dieses unheilvolle Grab führt. Wir steckten die Karte ein und nahmen uns die wenigen Goldmünzen, welche die Banditen wohl sicher nicht mehr brauchen würden. Dann verarzteten wir notdürftig unsere Wunden und beschlossen ein wenig zu rasten.
Uns bleibt wohl keine andere Wahl, als tiefer in die Katakomben vorzustoßen. Welche Grauen uns dort wohl noch erwartet?
- Ava
Szenariostufe:
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1 - 1 (Einfach) = 0 |
Belohnung:
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Neuer Ort #2 (Grabhöhle) |
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Abschluss:
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Erfolgreich | Gruppenerfolg: "Erste Schritte" | |
Erlangtes Gold:
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Ava: 6 Gold | ||
Cassandra: 10 Gold | |||
Schatztruhe:
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Zufallsabenteuer #65 (Schwefelmine) |
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