Also unterbreitete ich Ava meinen Vorschlag und sie stimmte ohne zu zögern ein. Sie schien erleichtert, sich endlich wieder auf etwas konzentrieren zu können und eine Aufgabe zu haben, die nichts mit unserem aktuellen Zwiespalt zu tun hatte.
Bevor wir am nächsten Tag also zur Schwefelmine aufbrechen wollten, deckten wir uns noch mit nützlichem Schuhwerk ein. Wenn die Mine wirklich so weitläufig und verwinkelt sein sollte, wie wir gehört hatten, waren Wanderstiefel für uns beide unabdingbar. Auf dem Rückweg zum 'Schlafenden Löwen' kamen wir an einem Valrath - Händler vorbei, der eine Seekarte im Angebot hatte, die mir gleich ins Auge fiel. Der Valrath, der meinen interessierten Blick bemerkte, preiste die Seekarte an und erzählte uns, sie solle an einen Ort großer Reichtümer führen, die wundersamer seien, als alles, was wir bisher gesehen haben. Ein kurzer Blick zu Ava reichte und ich erkannte gleich das Glitzern in ihrem Augen. Da die Karte wirklich wertvoll aussah, kauften wir sie dem Valrath ab. Unsere Hoffnung, den Kaufpreis von 20 Gold locker wieder herausholen zu können, verstärkte sich, als wir erkannten, dass auf der Seekarte ein versunkenes Schiff eingezeichnet war. Aber der große Reichtum musste warten. Schließlich stand unser nächstes Ziel bereits fest und es bereits zu Dämmern begann, verstauten ich die Karte und wir machten uns zügig auf den Weg in unsere Betten, um am nächsten Morgen erholt und gestärkt zu sein.
Am nächsten Morgen zogen wir dann in aller Frühe los. Der Marsch war lang und die roten Beeren am Wegrand lockten uns immer mehr. Allerdings widerstanden wir der Versuchung, da keiner von uns diese Beerenart kannte und wir auf eine Vergiftung dankend verzichten konnten.
Den Weg zur Schwefelmine hätten wir vermutlich auch ohne Karte gefunden, denn der Geruch von Schwefel wurde von Meile zu Meile stärker. Wir liefen immer der Nase nach, bis wir vor lauter Gestank kaum noch atmen konnten. Als wir dann endlich am Eingang der Mine standen, hörten wir ein tiefes Heulen und entdeckten Fußspuren von Ratzen. Wenn diese Biester sich hier eingenistet hatte, hatte kein Bohrer und keine andere komplexe Vorrichtung eine Chance, noch intakt zu sein. Aber den ganzen Weg konnten wir nicht umsonst gelaufen sein. Wenn wir nur genug Überreste finden konnten, wäre es vielleicht möglich, den Bohrer nachzubauen. Wir mussten es einfach riskieren. Also hielten wir die Luft an und traten in die Mine.
Kaum im Inneren der Mine angekommen, wurden wir von zwei Grimmwölfen und zwei Ratzen-Spähern begrüßt. Dank Avas Feuerbällen, war dies kein großes Hindernis und wir konnten nach nur kurzem Kampf weiter in die Schwefelmine vordringen, da sie gleich drei Gegner mit einem Schlag niederstreckte. Wir wanderten durch die Gänge und entdeckten immer wieder Räume, in denen sich weitere Ratzen-Späher niedergelassen hatten. Ich hatte mit einem besonders zähen Exemplar so meine Schwierigkeiten, während Ava eine Ratze nach der anderen in Grund und Boden prügelte.
Immer wieder fanden wir Zettel, Pläne und Notizen, die wir einsteckten, um sie uns später genauer anzusehen.
Als wir den letzten Raum öffneten, sahen wir uns einem Inox-Schamanen und zwei Grimmwölfen gegenüber. Nachdem Ava bis hierher fast die ganze Arbeit alleine gemacht hatte, weil ich damit beschäftigt war, vor einer einzigen Ratze zu fliehen, fühlte ich mich in meiner Würde etwas gekränkt und das machte mich wütend. Ich wollte es mir beweisen und Ava natürlich auch, also griff ich zu meinen Wurfmessern und tötete wie im Rausch beide Grimmwölfe und kurz darauf auch den Inox-Schamanen. Eine Genugtuung. Da nun alle Gegner getötet waren und wir beide noch nicht, wie sonst, aus dem letzten Loch pfiffen, sammelten wir in Ruhe die letzten Notizen und Goldmünzen ein und machten uns dann aus dem Weg raus aus der Schwefelmine und ihrem widerlichen Gestank.
Draußen angekommen schauten wir uns die Fragmente mal genauer an und erkannten eine Art Bauplan mit vielen, komplizierten Formeln in einer altertümlichen Sprache. Motiviert, dass wir in Gloomhaven bald jemanden finden würden, der mithilfe des Plans den antiken Bohrer nachbauen könnte, machten wir uns auf den Heimweg.
Wie erwartet dauerte es nicht lange, bis wir einen Händler gefunden hatten, für den die altertümliche Sprache keine Hürde war und der nun zukünftig antike Bohrer verkaufen wird. Ein Erfolg für den technologischen Fortschritt von ganz Gloomhaven.
Als wir im 'Schlafenden Löwen' ankamen, suchten wir alsbald unser Zimmer auf. Das folgende Bad war das wohl beste meines ganzen Lebens. Ava muss ähnlich empfunden haben, denn sie war noch im Bad, als mir bereits die Augen zu fielen.
- Cassandra
Szenariostufe:
| 1 - 1 (Einfach) = 0 |
Belohnung:
| Globaler Erfolg: "Antike Technologie" |
---|---|---|---|
Abschluss:
| Erfolgreich | Gegenstandsplan: Antiker Bohrer #112 | |
Erlangtes Gold:
| Ava: 12 Gold | Stadtevent: | Schatzkarte: Versunkenes Schiff #93 |
Cassandra: 6 Gold | Gruppenerfolg: "Eine Karte zum Schatz" | ||
Schatztruhe:
| - | Kampfziel: | Ava (✔), Cassandra (✔) |
Stufenaufstieg:
Cassandra steigt auf Stufe 2 und lernt "Offene Wunde".
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