Als der Morgen endlich hereinbrach und Cassandra die Augen öffnete, überfiel ich sie förmlich mit meinem Anliegen. Sie hatte tatsächlich auf die Schnelle eine Kopie der Unterlagen angefertigt und einen Ort ausfindig machen können - die 'Krypta der Verdammten'. Wir spekulierten, dass wir dort eventuell mehr über Jekserahs Pläne und ihre Gesinnung herausfinden könnten und beschlossen, sobald wie möglich aufzubrechen, um einen Weg aus dieser Zwickmühle zu finden. Als wir also noch in der Frühe den 'Schlafenden Löwen' verließen, fielen uns jedoch Plakate ins Auge, die überall verteilt hingen. Sie gaben bekannt, dass im Osten von Gloomhaven der 'Tempel der großen Eiche' mit dem Bau eines neuen Gebäudes begonnen hat. Wir beschlossen, dass es für unser Ansehen in der Stadt nur von Vorteil sein konnte, wenn wir bei den Baumaßnahmen helfen würden und so entschlossen wir, bei der Errichtung der Grundmauern zu helfen. Danach fühlten wir uns, als könnten wir den 'Tempel der großen Eiche' gleich als Patienten besuchen. So sehr hatten wir uns verausgabt. Also aßen und tranken wir im nahe gelegenen Gasthaus, um wieder etwas zu Kräften zu kommen und zogen dann los, um die 'Krypta der Verdammten' aufzusuchen. Auf dem Weg dorthin fielen uns am Wegesrand ein Rucksack und ein Wanderstock auf. Nach genauerer Betrachtung entdeckten wir einen im Gebüsch hockenden Mann. Er bat uns um ein paar Blätter. Diese reichten wir ihm schnell und nahmen dann die Beine in die Hand, als wir rochen, wofür er sie benötigte.
Während wir die Biegungen des Flüsterflusses absuchten, unterhielten wir uns darüber, was das Interesse des Banditen-Kommandant wohl hier geweckt haben mochte und ob es von diesem Ort eine Verbindung zu Jekserah gab. Wir schauten nicht dumm, als wir eine halb von Moos und Efeu überwucherte Ruine einer alten Krypta fanden. Was sich in ihren Tiefen wohl für Geheimnisse verbergen würden? Um dies herauszufinden stiegen wir die Treppen hinab, an deren Ende wir von zwei wandelnde Skelette und einer Banditin begrüßt wurden: "Es war ein Fehler, hierher zu kommen", zischte sie, als sie einen Pfeil anlegte. Das sahen wir allerdings anders und warfen uns den Angreifern entgegen. Mit frischer Kraft gelang es uns recht suverän, unsere Gegner zu besiegen und weiter in die Krypta vorzustoßen.
Dort warteten jedoch noch mehr Schützen und zwei in dunkle Kutten gehüllte Kultisten in einem schmalen Korridor auf uns. Zu allem Unglück beschworen diese auch noch jeweils ein Skelett, die sich in die Gruppe unserer Feinde einreihten. Beim Kampf gegen diese Überzahl mussten wir auf den Großteil unseres Repertoire zurückgreifen, um auch nur die geringste Chance zu haben. "Wo sollen jetzt lang?", fragte Cassandra mich, als wir die zwei verschlossenen Türen an den beiden Enden des Ganges musterten. Wir entschieden uns für die südlich gelegene Tür und was hinter dieser auf uns wartete, verschlug uns die Sprache: Eine Kreatur aus purer Elementarenergie - rasend und dämonisch! Untote wieder zu beleben reichte diesen Spinnern wohl nicht. Was hier wütend vor uns stand, war ein ausgewachsener Erddämon, der anscheinend den Befehl bekommen hatte, die in diesem Raum befindliche Schatztruhe zu bewachen. Bisher hatte ich Dämonen nur aus den alten Schriften gekannt und jetzt musste ich mich Auge um Auge mit einem messen. Wir versuchten, seine Schwerfälligkeit auszunutzen und behakten ihn von der Ferne, während wir ihn langsam in den Korridor lockten. Mit dieser Taktik gelang es uns, dieses Ungetüm zu erlegen, doch wir merkten, dass für den Schatz keine Zeit mehr war, denn wir mussten mit unseren Kräften haushalten.
So entschieden wir, uns noch einmal zu sammeln und dann gemeinsam in den nördlichen Raum vorzustoßen. Dort sahen wir uns einem weiteren Kultisten und zwei Winddämonen gegenüber. Wir wussten, dass unsere Chancen schlecht standen, denn im Gegensatz zu dem Erddämon, waren seine Pendants nicht so behäbig. Es entbrannte ein sehr hektischer Kampf bei dem es auf jede Aktion ankam. Und als wir gerade zum finalen Schlag ausholen wollten, schoss der übrige Dämon zwei Bolzen komprimierter Luft auf uns beide und verletzte uns damit so schwer, dass wir beide zu Boden gingen. "Cassandra, lass uns von hier fliehen, sonst wird das hier noch zu unserem Grab!", rief ich Cassandra zu. Sie stimmte mir zu und so schleppten wir uns mit letzter Kraft aus der Krypta.
"Das war ganz schön knapp.", sagte Cassandra zu mir, "Aber schau was ich noch in dem Raum gefunden habe". Sie hielt mir die Pläne für einen Ring mit einem Totenschädel als Schmuckstein hin. "Sicher können wir einen Juwelier in Gloomhaven finden, der mit diesen Plänen als Vorlage den Ring nachbauen kann. In den Plänen steht, dass man mit dessen Hilfe ein Skelett beschwören kann. Das wäre sicherlich hilfreich." So ganz umsonst war unser Ausflug in die Krypta der Verdammten also nicht. Und auch wenn wir keine eindeutigen Beweise für die böse Gesinnung von Jekserah finden konnten, so sind wir uns doch sicher, dass sie keine guten Absichten hegt. Wir sollten als nächstes ihr Lagerhaus unter die Lupe nehmen und zu einem späteren Zeitpunkt, wenn wir besser vorbereitet sind, nochmal hierhin zurück kehren.
- Ava
Szenariostufe:
| 2 - 1 (Einfach) = 1 |
Belohnung:
| - |
---|---|---|---|
Abschluss:
| Gescheitert |
Stadtevent:
| +1 Ansehen |
Erlangtes Gold:
| Ava: 10 Gold | +1 Wohlstand | |
Cassandra: 2 Gold | Verliere 1 ✔ | ||
Schatztruhe:
| Gegenstandsplan: Schädelring #112 |
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